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Kohlenhydrate - die Süße in der Nahrung

Brötchen auf einer TischdeckeZoom-Icon
Kohlenhydrate kommen in den meisten Nahrungsmitteln wie Backwerk und Früchten vor. Je nach Länge ihrer Bausteine gehen sie mal schneller und mal langsamer ins Blut über.

Kohlenhydrate entstehen bei der pflanzlichen Photosynthese. Der tierische und menschliche Organismus kann selbst keine Kohlenhydrate aus ihren Grundbausteinen herstellen, jedoch aus Fett oder Eiweiß gewinnen. Kohlenhydrate sind der primäre Energielieferant für den Körper. Sie werden als Glycose im Blut gelöst, über das sie die Zellen (Muskeln, Organe, Gehirn etc.) versorgen. Ist genügend Blutzucker vorhanden, signalisiert das Hormon Insulin dem Körper, die Glycose in Form von Glycogen (Glycoseketten) zu speichern. Was nicht mehr in den Glycogenspeichern aufgenommen werden kann, wird schließlich zu Fett umgewandelt und in den Fettzellen eingelagert.

Welche Formen von Kohlenhydraten gibt es?

Bei den Kohlenhydrate wird zwischen Einfachzucker (Monosaccharide - zum Beispiel Traubenzucker und Fruchtzucker), Zweifachzucker (Oligosaccharide - zum Beispiel Milchzucker, Malzzucker, Haushaltszucker), Dreifachzucker (zum Beispiel in Hülsenfrüchten) und Vielfachzucker (Polysaccharide - zum Beispiel Stärke) unterschieden. Einfach- und Zweifachzucker sind wasserlöslich, schmecken süß und können schnell als Glycose ans Blut abgegeben werden. Je länger die Zuckermoleküle sind, umso schwerer sind sie wasserlöslich und umso länger benötigt das Verdauungssystem, durch Aufspaltung der Ketten Glycose zu gewinnen. Die Abgabe ans Blut verzögert sich entsprechend, weswegen der Blutzuckerspiegel langsamer steigt.

Rolle der Kohlenhydrate beim Stoffwechsel

Der Energiebedarf des Körpers wird mehrheitlich über Kohlenhydrate gedeckt. 55 bis 60 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Kalorien sollten aus Kohlenhydraten stammen. Die Energiedichte von Kohlenhydraten (4100 Kilokalorien/Kilo) beträgt weniger als die Hälfte der Dichte von Fett (9300 Kilokalorien/Kilo). Braucht der Körper Energie, bezieht er sie zunächst aus den vorhandenen Kohlenhydraten im Blut. Gleichzeitig springt jedoch auch die Verstoffwechslung von Fetten zu Kohlenhydraten an.

Kohlenhydrate und Diät

Süßigkeiten, die viele einfache Zucker enthalten, gehen quasi direkt ins Blut. Sie lassen den Blutzuckerspiegel hochschnellen, weswegen sie Körper und Geist kurzzeitig beleben. Genau so schnell wie er aber gestiegen ist, fällt der Blutzuckerspiegel auch wieder ab und der Organismus verlangt Nachschub. Er wird quasi süchtig nach der Süße, die die schnell verwertbaren kurzen Molekülketten vermitteln. Werden allerdings langkettige Zuckermoleküle (zum Beispiel die Stärke in Kartoffeln oder Getreide) verzehrt, verzögert sich die Aufnahme der Glycose im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt und sinkt langsamer, weswegen das Sättigungsgefühl länger anhält. Darüber hinaus vermitteln sie nicht diese Geschmackssensationen wie die kurzen Molekülketten und ein Verlangen nach mehr kommt nicht so schnell auf. Daher werden in Diätplänen die Mehrfachzucker bevorzugt, während auf Einfach- und Zweifachzucker weitgehend verzichtet werden sollte.

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