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Koordination - die Kopplungsfähigkeit trainieren

Basketballer beim DribbelnZoom-Icon
Eine komplexe Bewegung setzt sich aus vielen einfachen Teilbewegungen zusammen. Beim Basketball wird der Ball während des Laufens geprellt, wobei Geschwindigkeit für den Sprung aufgebaut wird.

Praktisch jede Körperbewegung setzt sich aus Einzelbewegungen zusammen, die räumlich, zeitlich und dynamisch aufeinander abgestimmt werden müssen. Diese koordinative Aufgabe übernimmt die Kopplungsfähigkeit, mit deren Hilfe einzelne Bewegungen miteinander verschränkt beziehungsweise aneinandergereiht werden, so dass sich daraus eine zielführende Gesamtkörperbewegung ergibt. Viele Einzelbewegung spielen zusammen, wenn man einen Ball wirft. Der abgedrehte, leicht gebeugte Rumpf wird schwungvoll aufgerichtet, dabei wird das hintere Bein gestreckt, der Arm nach vorn oben geschleudert, dabei ebenfalls gestreckt und zum richtigen Zeitpunkt werden die Finger geöffnet, die den Ball schließlich freigeben. Werden sie zu früh geöffnet, landet der Ball hinter dem Werfer, werden sie zu spät geöffnet, landet er direkt vor seinen Füßen. Die Wurfweite ergibt sich neben der Körperkraft vor allem aus der Dynamik der Rotation, des Aufrichtens und des Armschwungs. Nur wenn alle Phasen der Bewegung nahtlos ineinander übergehen und aufeinander aufbauen, kann die dabei erzeugte Energie verlustfrei von einer Teilbewegung an die nächste weitergegeben werden und potenziert sich schließlich zu einer effizienten Wurfbewegung.
Nicht jeder bekommt diesen Bewegungsablauf gleich gut hin, so dass die Kopplungsfähigkeit auch ein Indikator für die motorische Lernfähigkeit eines Menschen ist.

Trainingssystematik für die Kopplungsfähigkeit

Komplexe Bewegungsabläufe werden trainiert, indem man sie vorher zerlegt, die Einzelbewegungen einstudiert und dann wieder sukzessive zusammensetzt. Dabei wird zunächst an der Präzision der Einzelbewegung gearbeitet. Ist ein gewünschtes Ergebnis erreicht, wird ihr Tempo erhöht. Beim Zusammensetzen schließlich kommt es auf den optimalen Bewegungsfluss an, mit dem die Einzelbewegungen zielführend aufeinander aufbauen und sich nicht gegenseitig neutralisieren oder gar ausbremsen.
Ziel des Trainings der Kopplungsfähigkeit ist, ein möglichst großes Repertoire an Musterbewegungen anzulegen, auf das situationsbedingt zugegriffen werden kann. Ist ein Muster erst einmal angelegt, muss es in neuen Situationen nur noch leicht abgewandelt werden, womit eine ungewohnte komplexe Bewegung schneller erlernt werden kann.

Übungen zum Training der Kopplungsfähigkeit

Die Kopplungsfähigkeit wird am effektivsten mit gleichzeitig ablaufenden, gegenläufigen Bewegungen oder Aktionen trainiert. Dazu gehört beispielsweise das gegenläufige Armkreisen, bei dem ein Arm von hinten nach vorn kreist, während der andere von vorn nach hinten kreist. Die Arme können auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gekreist werden, der eine langsam, der andere schnell. Oder ein Arm beschreibt einen großen Kreis, während der andere kleine ausführt.
Bei einer einfachen Koordinationsübung setzt man den linken Fuß vor und hebt dabei den rechten Arm.
Das Prellen mit dem Ball ist ebenfalls eine ausgezeichnete Kopplungsübung. Klappt das, wird währenddessen gegangen, gelaufen, sich gedreht, durch die Beine hindurch geprellt, sich dabei abgesetzt, wieder aufgestanden usw. Klappt auch das, kann man versuchen, mit einem Ball zu prellen, während man einen weiteren mit den Füßen dribbelt.

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