Koordination - das Gleichgewicht trainieren
- das Gleichgewicht ist allgegenwärtig - ohne es wäre Gehen nicht denkbar
- Gleichgewichtstrainig beugt Verletzungen durch Stürze vor
- das Gleichgewichtstraining stärkt die Tiefenmuskulatur, die die Wirbelsäule und Gelenke stützt
- das Gleichgewicht trainiert man, indem man sich aus dem Gleichgewicht bringt
- Propriorezeptoren liefern Informationen darüber, ob der Körper im Gleichgewicht ist
Die Gleichgewichtsfähigkeit versetzt uns in die Lage, den Körper im Gleichgewicht zu halten und ihn wieder dorthin zu bringen, falls es beispielsweise durch Stolpern gestört ist. Sie ist allgegenwärtig und ohne sie, wäre unter anderem das Gehen undenkbar. Die Fähigkeit, das Gleichgewicht zu halten, erlaubt uns, über einen beweglichen Untergrund zu gehen, auf dem Rad zu fahren, Schlittschuh zu laufen oder nach einem schnellen Lauf abzubremsen, ohne dabei hinzufallen. Die Gleichgewichtsfähigkeit wird trainiert, indem man sich bewusst aus dem Gleichgewicht bringt. Die einfachste Übung ist, auf einem Bein zu stehen. Klappt das, streckt man die Arme aus und bewegt sie schnell in alle Richtungen. Funktioniert auch das, schließt man die Augen. Spätestens jetzt kommen die meisten Leute ins Trudeln. Das Gleichgewichtstraining schult aber nicht nur die Gleichgewichtsfähigkeit, es stärkt gleichzeitig auch die Tiefenmuskulatur, die die Wirbelsäule und Gelenke stabilisiert.
Selbst wenn man es durch das Training nicht schafft, lässig über eine Slackline (Gurt, der zwischen zwei Bäume gespannt wird) zu spazieren, helfen Gleichgewichtsübungen, sich sicher durch den Alltag zu bewegen und Verletzungen durch Stürze vorzubeugen.
Koordination und Tiefensensibilität
Für die Bewältigung koordinativer Aufgaben spielt die Tiefensensibilität (propriozeptive Wahrnehmung) eine wichtige Rolle. Rezeptoren an den Muskeln und Sehnen liefern unter Ausschluss des Seh- oder Hörsinnes Informationen über die Muskelspannung, die Muskellänge, den Winkel, in dem sie gespannt sind, und die Geschwindigkeit, mit der sie gespannt werden, ans Gehirn, wo diese reaktiv, das heißt ohne bewusste Steuerung, verarbeitet werden. Diese Daten liefern dem Gehirn Informationen darüber, in welcher Lage sich der Körper im Raum befindet (liegen, stehen, sitzen etc.), ob und in welcher Richtung er sich bewegt und wie viel Kraft gerade für eine Aktion aufgewendet wird. Sie dienen ihrerseits dazu, dosierte Bewegungen einzuleiten, um zum Beispiel das Gleichgewicht wieder herzustellen.