Laktat/Milchsäure - Abfallprodukt bei der Energieumwandlung
- Milchsäure entsteht bei der Energieumwandlung
- liegt genug Sauerstoff im Körper vor, wird es gleich wieder abgebaut
- eine zu hohe Konzentration von Laktat führt zum Abbruch der Leistungserbringung
- erst nachdem die Sauerstoffschuld eingelöst ist, kann wieder volle Leistung erbracht werden
Laktat (Milchsäure) entsteht bei der Energieumwandlung im Körper. Im Ruhezustand oder unter mäßiger Belastung gewinnt der Organismus die benötigte Energie zu etwa dreiviertel aus Fetten und zu einem Viertel aus Kohlenhydraten. Bei steigender Beanspruchung verschiebt sich der Wert und es werden vermehrt Kohlenhydrate verbrannt. Bei dieser Energieumwandlung bildet sich als Abfallprodukt das Laktat.
Was bewirkt das Laktat im Körper?
Ist ausreichend Sauerstoff vorhanden, wird das angefallene Laktat bereits während der Leistungserbringung wieder abgebaut (aerober Leistungsbereich). Reicht der Sauerstoff unter hoher Belastung nicht mehr aus, lagert sich die Milchsäure im Blut und im Muskelgewebe an (anaerober Leistungsbereich). Nach einer bestimmten Zeit übersäuern die Muskeln und sie fahren ihre Leistung ganz oder teilweise herunter. Dieser Mechanismus schützt vor nachhaltigen Zellschädigungen beziehungsweise vor einer Überlastung des Organismus. Sowohl die Belastungsintensität, ab der nicht mehr ausreichend Sauerstoff für den Abbau des Laktats aufgenommen werden kann (anaerobe Schwelle), als auch die Zeitspanne, während dessen der Körper unter Laktatanreicherung Energie gewinnen kann, sind durch Ausdauersport trainierbar.
Hat sich der Milchsäuregehalt durch erhöhte Sauerstoffzufuhr (was sich als Hecheln oder nach Luft ringen äußert) wieder normalisiert, kann die Leistungserbringung wieder aufgenommen werden. Die Energiebereitstellung in diesem anaerob-laktazid genannten Bereich kann, je nach Trainingszustand, zwischen 20 und 40 Sekunden aufrecht erhalten werden. Danach wechselt der Körper wieder in den aeroben Bereich, um die Sauerstoffschuld erneut zu erbringen. Beim Intervalltraining werden diese Phasen hoher Belastung (mit Sauerstoffbringschuld) und weniger intensiver Belastung mit Einlösung der Sauerstoffschuld mehrmals wiederholt. Das Trainingsziel hierbei ist eine möglichst kurze Regenerationszeit, nach der wieder Volllast gefahren werden kann.